Betriebswirtschaft (B.A.) / Betriebswirtschaft und Sozialmanagement (B.A.)
Die Spezialisierung Sozialmanagement in den Studiengängen Betriebswirtschaft (B.A.) sowie Betriebswirtschaft und Sozialmanagement (B.A.) richtet sich an alle, die Führungs- und Managementkompetenzen im sozialen Sektor erwerben oder vertiefen möchten. In einem zunehmend komplexen und dynamischen Umfeld stehen soziale Einrichtungen vor der Herausforderung, ihre Angebote nicht nur am Bedarf der Gesellschaft, sondern auch an wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auszurichten. Diese Spezialisierung vermittelt fundiertes Wissen, das betriebswirtschaftliche Expertise mit den besonderen Anforderungen der Sozialwirtschaft verbindet.
Im Fokus stehen Themen wie Personalführung, Leistungssteuerung, Qualitätsmanagement und Kommunikationsstrategien für Nonprofit-Organisationen. Neben theoretischen Grundlagen legen praxisorientierte Lehrinhalte den Grundstein für ein strategisches und zugleich ethisch reflektiertes Management. Dabei wird besonderer Wert auf die Entwicklung von Kompetenzen gelegt, die Sie befähigen, komplexe Problemstellungen zu analysieren, nachhaltige Lösungen zu entwickeln und soziale Einrichtungen erfolgreich zu steuern.
Diese praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Spezialisierung bereitet Sie optimal auf anspruchsvolle Positionen im Sozialwesen vor und unterstützt Sie dabei, den gesellschaftlichen Auftrag sozialer Organisationen mit betriebswirtschaftlicher Effizienz in Einklang zu bringen.
Modulinhalte
In den 4 Modulen der Vertiefung Sozialmanagement des Bachelorstudiengangs Betriebswirtschaft und Sozialmanagement (B.A.) vertiefen Sie Ihr entsprechendes Fachwissen und schaffen sich so ein Profil als Experte für das Management sozialer Einrichtungen.
Inhalte des Moduls
Das Modul Ökonomische Rahmenbedingungen des Sozialwesens vermittelt Ihnen ein umfassendes Verständnis für die volkswirtschaftlichen Grundlagen und die finanzielle Steuerung sozialer Dienstleistungen. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit den ordnungspolitischen Rahmenbedingungen und den Ursachen von Marktversagen und Staatsversagen im Sozialwesen. Sie lernen, wie diese ökonomischen Konzepte die Bereitstellung und Regulierung sozialer Dienste beeinflussen und welche Rolle staatliche Eingriffe dabei spielen. Aufbauend darauf befassen Sie sich mit den Finanzierungsregelungen für verschiedene Bereiche, etwa Sozial- und Gesundheitseinrichtungen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, ambulante Pflegedienste oder Pflegeheime. Auch rechtliche Aspekte wie das Recht auf Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen sowie die Finanzierung von Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen werden berücksichtigt. Darüber hinaus werden aktuelle Entwicklungen im Sozialwesen – beispielsweise die Einführung von Wettbewerbselementen – und ihre Auswirkungen auf Leistungsempfänger, Anbieter und Kostenträger diskutiert. Ziel ist es, ökonomische Rahmenbedingungen aus unterschiedlichen Perspektiven zu analysieren, kritisch zu bewerten und praxisnah auf verschiedene Felder des Sozialwesens zu übertragen.
Vermittelte Kompetenzen
Durch das Modul erwerben Sie die Fähigkeit, die relevanten Rahmenbedingungen des Sozialwesens systematisch zu verstehen und kritisch zu reflektieren. Sie entwickeln Kompetenzen im Umgang mit sozioökonomischer Fachliteratur und lernen, rechtliche wie ökonomische Aspekte in Ihre Analysen einzubeziehen. Dabei üben Sie, Daten zu sammeln, zu bewerten und daraus wissenschaftlich fundierte Urteile für die Praxis sozialer Dienstleistungen abzuleiten. Sie können eigenständig ökonomische Entwicklungen einordnen, Finanzierungsalternativen vergleichen und deren Wirkungen für unterschiedliche Akteure einschätzen. Gleichzeitig stärken Sie Ihre Selbstkompetenz, indem Sie Ihr berufliches Handeln im Kontext der sozialen Sicherung reflektieren und neue Erkenntnisse kritisch-konstruktiv aufnehmen. Auch ethische Überlegungen zur Verantwortung im Sozialwesen fließen in Ihre Arbeit ein. Ihre Sozialkompetenz wird gefördert, indem Sie lernen, ökonomische Zusammenhänge strukturiert mit Fachvertretern, Behörden und anderen Akteuren zu diskutieren und verschiedene Sichtweisen in gemeinsame Lösungen einzubringen. Mit diesen Fähigkeiten sind Sie in der Lage, komplexe wirtschaftliche Fragestellungen im Sozialmanagement fundiert zu bearbeiten und praxisgerechte Antworten zu entwickeln.
Inhalte des Moduls
Das Modul „Akteure und Handlungsfelder der Sozialen Arbeit“ vermittelt einen umfassenden Überblick über die Grundstrukturen der Sozialwirtschaft. Sie lernen, die verschiedenen Akteure des Sozialwesens, wie öffentliche und freie Leistungsträger, erwerbswirtschaftliche Anbieter sowie bürgerschaftlich Engagierte und Selbsthilfegruppen, zu verstehen. Zentral sind hierbei die Leistungsbeziehungen im sozialrechtlichen und erweiterten sozialwirtschaftlichen Dreieck. Ebenso wird der Blick auf die Aufgaben und Ziele von Kostenträgern sowie auf die Rolle von Freiwilligkeit und Philanthropie als Ergänzung öffentlicher Aufgaben gerichtet. Zudem erhalten Sie eine systematische Einführung in die vielfältigen Handlungsfelder der Sozialen Arbeit, darunter Kinder- und Jugendhilfe, soziale Unterstützung bei Trennung oder Armut, Straffälligenhilfe und betriebliche Sozialarbeit. Diese Themen werden ergänzt durch Einblicke in die Sozialplanung sowie die Verknüpfung mit Verbänden, Netzwerken und politischen Akteuren.
Vermittelte Kompetenzen
Im Modul erlangen Sie fundierte Fachkompetenzen im Bereich des Wissens und Verstehens. Dies umfasst die Fähigkeit, Strukturen und Akteure des Sozialwesens zu analysieren, das sozialrechtliche Dreieck zu reflektieren und Handlungsfelder der Sozialen Arbeit differenziert einzuordnen. Methodisch werden Sie darauf vorbereitet, Herausforderungen in Handlungsfeldern kritisch zu hinterfragen und eigenständig Themen durch wissenschaftliche Recherche zu vertiefen. Durch die Erstellung einer Hausarbeit stärken Sie zudem Ihre wissenschaftliche Selbstständigkeit und Professionalität. Dabei üben Sie, Fragestellungen strukturiert und theoriegeleitet zu bearbeiten. Ihre Kommunikations- und Sozialkompetenz wird durch die Fähigkeit ausgebaut, fachliche Argumente konstruktiv zu vertreten und wissenschaftliche Erkenntnisse schriftlich klar und präzise aufzubereiten. Dies versetzt Sie in die Lage, die erlernten Inhalte praxisnah und reflektiert in der beruflichen Realität anzuwenden.
Inhalte des Moduls
Das Modul „Leistungssteuerung und Qualitätsmanagement in sozialen Einrichtungen“ bietet eine Einführung in die spezifischen Herausforderungen und Ansätze des Qualitätsmanagements und Controllings in der Sozialwirtschaft. Im Fokus stehen zentrale Begriffe, Prinzipien und Dimensionen von Qualität, deren Messbarkeit sowie die Erwartungen verschiedener Stakeholder an soziale Dienstleistungen. Sie lernen rechtliche Rahmenbedingungen, übergreifende Ansätze wie DIN ISO und EFQM sowie branchenspezifische Konzepte kennen und erfahren, wie Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung ineinandergreifen. Im Bereich Controlling wird zunächst dessen Notwendigkeit in sozialen Einrichtungen erläutert, bevor operative und strategische Instrumente vertieft werden. Zu diesen gehört unter anderem die Balanced Scorecard, die als Brücke zwischen strategischem und operativem Controlling dient. Besonderes Augenmerk liegt auf der Übertragung dieser Instrumente in den sozialwirtschaftlichen Kontext und ihrer Anpassung an die Besonderheiten sozialer Einrichtungen.
Vermittelte Kompetenzen
Das Modul stärkt Ihre Fachkompetenzen, indem es Ihnen ermöglicht, die Ansätze des Qualitätsmanagements und Controllings zu verstehen und auf die Praxis sozialer Einrichtungen zu übertragen. Sie lernen, Qualität zu definieren, zu messen und rechtliche sowie stakeholderbezogene Anforderungen zu berücksichtigen. Zudem werden Ihnen die strategischen und operativen Controllinginstrumente nähergebracht, um diese zielführend in der Sozialwirtschaft einzusetzen. Methodisch entwickeln Sie die Fähigkeit, betriebswirtschaftliche Konzepte konzeptionell anzupassen, ihre Anwendung kritisch zu reflektieren und sie ethisch vertretbar einzusetzen. Ihre Selbstkompetenz wird gefördert, indem Sie ein wissenschaftlich fundiertes Verständnis für die Balance zwischen Theorie und Praxis im Management sozialer Einrichtungen entwickeln. Durch den Austausch mit Fachleuten und die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven erweitern Sie zudem Ihre Sozialkompetenzen und werden befähigt, interdisziplinär zu kommunizieren und kooperieren.
Inhalte des Moduls
Das Modul „Personalmanagement und Führung in sozialen Einrichtungen“ vermittelt grundlegendes Wissen zu den spezifischen Anforderungen des Human Resource Management (HRM) in sozialen Organisationen. Der Fokus liegt auf der Betrachtung von sozialen Einrichtungen als personalintensive Betriebe, deren Erfolg maßgeblich von einer effektiven und strategischen Personalführung abhängt. Sie lernen die Handlungsfelder des HRM kennen, darunter Personalbedarfsplanung, Personalbeschaffung und -entwicklung sowie Personaleinsatzplanung. Besonderes Augenmerk wird auf die Bedeutung der Ehrenamtlichkeit, die intrinsische Motivation der Mitarbeitenden sowie die Herausforderungen des Fachkräftemangels gelegt. Ergänzend dazu thematisiert das Modul die strategische Ausrichtung des Personalmanagements und die besonderen Anforderungen, die durch die Vielfalt der Stakeholder an soziale Einrichtungen gestellt werden. Der praxisorientierte Ansatz ermöglicht Ihnen, HRM-Konzepte gezielt auf die spezifischen Bedingungen sozialer Organisationen anzuwenden.
Vermittelte Kompetenzen
Das Modul stärkt Ihre Fachkompetenz, indem Sie die Beziehungen und Ansprüche der Stakeholder sozialer Einrichtungen analysieren und die spezifischen Rahmenbedingungen des Personalmanagements verstehen. Sie werden befähigt, theoretische HRM-Konzepte auf die Praxis sozialer Einrichtungen zu übertragen, deren Anwendung kritisch zu bewerten und an die besonderen Anforderungen sozialwirtschaftlicher Organisationen anzupassen. Dabei entwickeln Sie die Fähigkeit, die Relevanz ethischer Aspekte bei der Umsetzung betriebswirtschaftlicher Konzepte zu reflektieren. Ihre Selbstkompetenz wird durch ein wissenschaftlich fundiertes Verständnis für die Balance zwischen Theorie und Praxis gestärkt, während Ihre Sozialkompetenz durch den interdisziplinären Austausch mit Fachvertretern und anderen Berufsgruppen gefördert wird. So sind Sie in der Lage, fundierte Argumente zu vertreten, unterschiedliche Perspektiven konstruktiv zu berücksichtigen und Managementansätze zielgerichtet in soziale Einrichtungen zu integrieren.
Berufsperspektiven im Sozialmanagement
Die Spezialisierung Sozialmanagement des Studiengangs Betriebswirtschaft und Sozialmanagement (B.A.) eröffnet vielseitige Berufsperspektiven in einem wachsenden und gesellschaftlich relevanten Arbeitsfeld. Als Absolventin oder Absolvent qualifizieren Sie sich für verantwortungsvolle Positionen in sozialen Organisationen wie Wohlfahrtsverbänden, Nonprofit-Organisationen, Bildungseinrichtungen oder sozialwirtschaftlichen Betrieben. Ihre fundierte betriebswirtschaftliche Ausbildung und Ihre Kenntnisse im Personalmanagement, Qualitätsmanagement und in strategischer Führung machen Sie zu einer gefragten Fachkraft, die soziale Einrichtungen effizient steuern und weiterentwickeln kann.
Zu den typischen Tätigkeitsbereichen gehören die Leitung von Einrichtungen, die Entwicklung und Umsetzung von Sozialprojekten, die Personalführung sowie die strategische Steuerung von Prozessen und Budgets. Darüber hinaus sind Sie in der Lage, innovative Lösungen für Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Digitalisierung oder nachhaltiges Wirtschaften zu erarbeiten. Mit Ihrer Expertise in Fundraising, Social Marketing und Öffentlichkeitsarbeit können Sie auch die Außenwirkung und Finanzierung sozialer Einrichtungen gezielt fördern. Die Kombination aus Fachwissen und sozialem Engagement bietet Ihnen eine zukunftssichere Karriere in einem Bereich, der einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leistet.