SRH Fernhochschule - The Mobile University
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Weihnachten - Lernzeit oder Pause?

Viele Fernstudierende, die ihr Studium berufsbegleitend absolvieren, haben an Weihnachten ein paar Tage frei. Da stellt sich die Frage: Lernzeit oder Pause machen?

Prof. Dr. Sarah Seidl kennt sich bestens damit aus, da Studierende häufig mit selbst gesetzten Deadline auf sie zukommen und sie selbst gerne zum Ende des Jahres “aufräumt” und ein paar Aufgaben unbedingt noch abschließen will.

Die freien Tage nutzen oder lieber Pause machen?

Dafür gibt es, wie so oft, keine Pauschalantwort. Wichtig ist, den eigenen Füllstand zum Ende des Jahres ehrlich anzuschauen: Aus welcher Phase komme ich gerade? Habe ich noch genügend Energie für die Hausarbeit oder würde es mir besser tun, den Computer auszulassen und Plätzchen zu backen? Unser Gehirn braucht die Pausen und Leerlauf, um wieder neue Energie zu tanken und überhaupt auch wieder bereit zu sein für neue Ideen und konzentriertes Arbeiten am Schreibtisch. Manchmal kommt am Ende des Jahres aber auch nochmal ein Motivationsschub, dann darf dieser genutzt werden – wenn danach die wohlverdiente Pause auch tatsächlich eingehalten wird.

Warum ist lernfreie Zeit wichtig und wie sollte diese gestaltet werden?

Wichtig ist, freie Zeit auch wirklich als solche zu deklarieren, für sich und andere. Schaue nicht in deine Mails rein, überlege dir Dinge, die du gerne mal wieder machen würdest und ja, auch mehrere Tage absolut nichts zu tun ist völlig in Ordnung. Keine Rechtfertigung, kein notwendiges Ausnutzen der freien Tage – sondern ein wirkliches Auftanken und sich gut gehen lassen.

Welche Tipps hast du fürs Lernen unter dem Weihnachtsbaum, wenn man die Hausarbeit doch noch im alten Jahr abgeben möchte?

Mach dir einen Plan! Sonst riskierst du, dass du in Gedanken noch beim Geschenke einpacken am Fazit hängst. Der selbstgestrickte Schal für Tante Else muss noch fertig werden, der Nachtisch erfordert zwei Tage Vorlauf und außer der Gliederung für die Hausarbeit steht noch nichts? So kann nur Stress entstehen und die Festtage ein Reinfall werden. Priorisiere, was dir wirklich wichtig ist. Wenn es die Hausarbeit ist, dann kann es nicht auch der Schal sein und der Nachtisch. Kommuniziere deine Prioritäten den Menschen, die es tangiert, sonst kann es schnell zu Enttäuschungen kommen. Der Plan, den du dir dann erstellst, sollte nicht nur deine Arbeitshäppchen beinhalten, sondern vor allem Pausen enthalten und kleine Motivations- und Belohnungseinheiten.

Zum Ende des Jahres nochmal auf das Studienjahr zurückblicken und das nächste Planen. Warum sinnvoll und wie angehen?

Regelmäßiges Innehalten hilft sich und die wichtigsten Lebensbereiche zu reflektieren, zu würdigen, was man geschafft hat und gleichzeitig zu überlegen, in welchen Bereichen eine Veränderung einem gut täte. Dabei kann zum Beispiel eine aufgemalte Zielscheibe helfen, die man in die unterschiedlichen Bereiche einteilt. Einen Bereich für das Privatleben, einen für Familie oder Freundschaften, einen für die Arbeit oder ein wichtiges Projekt (Ehrenamt, Umzug, …) und eben das Studium. So wird auch nochmal deutlich, wie viele Bereiche wir haben und dass eine Priorisierung in einem Bereich, immer auch Abstriche in einem anderen Bereich verlangt. Dann stellt man sich für jeden Bereich die Frage: Wo stehe ich momentan? Wo möchte ich nächstes Jahr stehen? Und was muss sich ändern, damit das geschieht? Diese Fragen helfen, die eigene Positionierung herauszuarbeiten und realistische Ziele zu formulieren. Wichtig: Nicht nur in Gedanken durchgehen, sondern visualisieren und die Veränderungsideen in kleine Häppchen runterbrechen. Die untenstehende Vorlage kann dir dabei helfen. Viel Spaß und hilfreiche Erkenntnisse dabei!

Prof. Dr. Sarah Seidl

ist Professorin für Psychologie an der SRH Fernhochschule - The Mobile University und in eigener psychologischer Praxis tätig.

Lebensrad

Vorlage zum Download

Wo stehe ich in Privatleben, Beziehungen, Arbeit oder einem wichtigen Projekt (Ehrenamt, Hausbau,...) und Studium? Wo würde ich mich in den nächsten Monaten in den unterschiedlichen Bereichen gerne hinentwickeln? Visualisiere es dir mit unserem Lebensrad und hänge es dir gut sichtbar an deinen Arbeitsplatz, deinen Kühlschrank oder nutze es als Bildschirmschoner für dein Handy.

So gehst du vor.

Schritt 1: Definiere deine wichtigsten Lebensbereiche. Du kannst unsere Vorschläge übernehmen, streichen oder noch ein, zwei andere Bereiche dazunehmen z.B. Hobby, Gesundheit, Finanzen.
Schritt 2: Wo stehst du momentan, Ende 2022, in den einzelnen Bereichen zwischen 0 und 10? Markiere es in deinem aktuellen Ist-Zustand.
Schritt 3: Wo würdest du dich gerne in den nächsten Monaten/im nächsten Jahr in den unterschiedlichen Bereichen hinentwickeln? Markiere den Soll-Zustand in einer anderen Farbe. Wichtig: Es muss nicht überall eine Veränderung geben, man kann auch mit dem Status quo zufrieden sein. 😉
Schritt 4: Du hast nun eine visuelle Übersicht über dein momentanes "Lebensrad". Für jeden Bereich notierst du dir nun noch zwei, drei konkrete Veränderungsideen, um vom Ist- zum gewünschten Zustand zu kommen oder was du weiterhin tun möchtest, um auf dem Skalenstand zu bleiben z.B. Spieleabend weiterhin 1x im Monat, Praxisprojektidee konkretisieren und absprechen.
Schritt 5: Hänge das Lebensrad gut sichtbar an deinen Arbeitsplatz, den Kühlschrank oder nutze es als Bildschirmschoner fürs Handy. So wirkt die Übung nach und Veränderungsideen bleiben dauerhaft präsent.

Bereit, deine Lebensbereiche zu visualisieren?

Dann lade dir hier unser Lebensrad als Vorlage herunter und visualisere deine Lebensbereiche spielend einfach.