SRH Fernhochschule - The Mobile University

Spezialisierung Gesundheitsökonomie

Volkswirtschaftslehre (B.Sc.)

Die Spezialisierung Gesundheitsökonomie innerhalb des Studiengangs Volkswirtschaftslehre (B.Sc.) bietet Ihnen die Möglichkeit, wirtschaftswissenschaftliches Know-how mit einem der gesellschaftlich bedeutendsten Anwendungsfelder zu verbinden. Während Gesundheitssysteme weltweit unter steigendem Kostendruck, demografischem Wandel und wachsendem Innovationsbedarf stehen, wächst der Bedarf an qualifizierten Fachkräften, die ökonomische Zusammenhänge verstehen und gleichzeitig die Besonderheiten des Gesundheitswesens berücksichtigen können. Die Spezialisierung vermittelt Ihnen fundierte Einblicke in zentrale Bereiche wie Versorgungsstrukturen, Finanzierung, Regulierung und Wettbewerbsdynamiken im Gesundheitsmarkt. Sie entwickeln ein tiefes Verständnis dafür, wie effiziente und qualitativ hochwertige Versorgung gestaltet wird und welche institutionellen Rahmenbedingungen dabei eine Rolle spielen. Gleichzeitig lernen Sie, politische Reformvorschläge und neue Versorgungsmodelle aus ökonomischer Perspektive kritisch zu analysieren. Diese Kombination aus betriebs- und volkswirtschaftlicher Expertise schafft eine hervorragende Grundlage für eine Karriere in einem anspruchsvollen, stetig wachsenden und hochrelevanten Berufsfeld.

Gesundheitsökonomie

Modulinhalte

In den 4 Modulen der Vertiefung Gesundheitsökonomie des Bachelor-Fernstudiums Volkswirtschaftslehre (B.Sc.) vertiefen Sie Ihr entsprechendes Fachwissen und schaffen sich so ein Profil als Expert:in im Bereich Gesundheitsökonomie. Die Spezialisierungsmodule absolvieren Sie zwischen dem dritten und vierten Semester.

Inhalte des Moduls

Im Modul Angebotsstrukturen im Gesundheitssektor gewinnen Sie einen systematischen Überblick über den Aufbau und die Funktionsweise des deutschen Gesundheitssystems. Sie setzen sich mit der klassischen Sektorisierung auseinander und lernen die zentralen Fachgebiete sowie die Strukturen der ambulanten, stationären und pharmazeutischen Versorgung kennen. Darüber hinaus analysieren Sie die Rolle der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung innerhalb der dualen Krankenversicherung und ordnen wichtige Akteure wie den Öffentlichen Gesundheitsdienst, Krankenhäuser, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Heil- und Hilfsmittelversorger in das Gesamtsystem ein. Einen besonderen Schwerpunkt bilden moderne Formen der interdisziplinären und intersektoralen Versorgung, die als Antwort auf aktuelle Herausforderungen an Bedeutung gewinnen. Ergänzend dazu betrachten Sie Entwicklungen im Gesundheitswesen, innovative Versorgungsmodelle und die Funktion zentraler Steuerungsgremien wie des Gemeinsamen Bundesausschusses. Auf dieser Basis entwickeln Sie ein tiefes Verständnis für Vernetzungsmechanismen, Organisationsprinzipien und gesetzliche Rahmenbedingungen, die das Versorgungsgeschehen prägen.

Vermittelte Kompetenzen

Durch das Modul erweitern Sie Ihr Fachwissen über Aufbau, Regeln und Prozesse des deutschen Gesundheitssystems und können Angebote, Akteursgruppen und Versorgungsformen sicher einordnen. Sie analysieren Vor- und Nachteile verschiedener sozialer Sicherungssysteme und stellen Bezüge zwischen unterschiedlichen Organisationsformen her. Zudem erwerben Sie methodische Fähigkeiten, um intersektorale und interdisziplinäre Versorgungsformen professionell zu beurteilen, Berichte zu Angebotsstrukturen zu erstellen und eigene Versorgungskonzepte herzuleiten. In der praktischen Anwendung erkennen Sie Anforderungen an Versorgungsdienstleister und können diese fachgerecht kommunizieren. Gleichzeitig stärken Sie Ihre Selbstkompetenz, indem Sie Ihr berufliches Handeln regelmäßig im Kontext des Gesamtsystems reflektieren, strukturiert arbeiten und wissenschaftliche Standards sicher umsetzen. Durch die intensive Auseinandersetzung mit Rollen und Arbeitsweisen der Akteure im Gesundheitswesen verbessern Sie Ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit. Sie vertreten Ihren Standpunkt nachvollziehbar, können Perspektiven anderer Fachrichtungen einnehmen und tragen so zu einem professionellen interdisziplinären Austausch bei.

Inhalte des Moduls

Im Modul Ökonomische Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens entwickeln Sie ein fundiertes Verständnis dafür, wie das deutsche Gesundheitssystem strukturiert ist und welche ökonomischen Prinzipien seine Funktionsweise prägen. Sie lernen das System als korporatistisch geprägte Ordnung kennen und analysieren das Zusammenspiel von institutioneller und gemeinsamer Selbstverwaltung. Darüber hinaus setzen Sie sich mit zentralen Herausforderungen wie Informationsasymmetrien und Principal-Agent-Konstellationen auseinander. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Methoden der Versorgungsforschung sowie auf Verfahren der gesundheitsökonomischen Evaluation, die Nutzen, Outcomes und Ressourceneinsatz systematisch erfassen. Ergänzend betrachten Sie die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung und Pflegeversicherung sowohl aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive als auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Anhand der wichtigsten Leistungserbringer – von Vertragsärzten über ambulante Pflegedienste bis hin zu Krankenhäusern – analysieren Sie spezifische Finanzierungslogiken, darunter die Duale Finanzierung oder die vertragsärztliche Vergütung über Kassenärztliche Vereinigungen. Abschließend setzen Sie sich mit verschiedenen Finanzierungssystemen auseinander, vergleichen deren Steuerungswirkungen und reflektieren ökonomische Entwicklungen und mögliche Markt- bzw. Staatsversagen im Gesundheitswesen.

Vermittelte Kompetenzen

Nach Abschluss des Moduls verfügen Sie über fundiertes Fachwissen zu den ökonomischen Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens und können terminologische Grundlagen ebenso sicher einordnen wie Erkenntnisse der Versorgungsforschung. Sie vertiefen Ihr Wissen mithilfe wissenschaftlicher Quellen, reflektieren fachliche Aussagen kritisch und beziehen rechtliche wie systemische Aspekte in Ihre Analysen ein. Methodisch erwerben Sie die Fähigkeit, Informationen zur Gesundheitsversorgung systematisch zu sammeln, zu bewerten und daraus wissenschaftlich begründete Urteile abzuleiten. Sie lernen, Forschungsergebnisse einzuordnen, weiterführende Lernprozesse eigenständig zu gestalten und gesundheitsökonomische Zusammenhänge präzise darzustellen. Ihre Selbstkompetenz stärken Sie, indem Sie berufliche Entscheidungen vor dem Hintergrund ethischer und systemischer Anforderungen reflektieren, neuen Entwicklungen offen begegnen und Ihre fachlichen Fähigkeiten realistisch einschätzen. Im Bereich der Sozialkompetenz verbessern Sie Ihre kommunikative Sicherheit: Sie führen strukturierten Austausch mit Fachpersonen, bringen ökonomische Perspektiven in interprofessionelle Diskussionen ein und berücksichtigen dabei unterschiedliche Interessenlagen. Die erworbenen Kompetenzen befähigen Sie dazu, komplexe Fragestellungen der Gesundheitsökonomie ganzheitlich zu bewerten und fundierte Beiträge zur Weiterentwicklung der Versorgung zu leisten.

Inhalte des Moduls

Im Modul Rechtliche Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen erhalten Sie einen systematischen Überblick über den normativen Aufbau des deutschen Gesundheitswesens. Sie lernen die Struktur der zwölf Bücher des Sozialgesetzbuches (SGB) kennen, verstehen deren historische Entwicklung und ordnen gemeinsame sowie bereichsspezifische Vorschriften sicher ein. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Regelungen der Krankenversicherung (SGB V), Pflegeversicherung (SGB XI), der Sozialhilfe (SGB XII) sowie der Rehabilitation und Teilhabe (SGB IX). Zudem befassen Sie sich mit Verwaltungsverfahren, dem Sozialdatenschutz (SGB X) und dem Rechtsschutz im Sozialrecht. Darüber hinaus vermittelt das Modul grundlegendes Wissen zu Non-Profit-Organisationen einschließlich Gemeinnützigkeitsrecht, Tendenzschutz, Tarifrecht und den besonderen Rechtsformen von Gesundheitseinrichtungen. Ergänzend werden arbeitsrechtliche Aspekte wie Betriebsübergänge, Personalüberleitungen sowie Themen aus Arbeitssicherheit, Hygiene, Arbeitsmedizin und Strahlenschutz behandelt. Insgesamt verschafft Ihnen das Modul ein breites juristisches Fundament, das es ermöglicht, Gesetzesstellen sicher zu finden, zu interpretieren und für konkrete Fragestellungen im Gesundheitswesen anzuwenden.

Vermittelte Kompetenzen

Durch das Modul entwickeln Sie fundierte Fachkompetenzen zur rechtlichen Struktur des Sozialstaats und kennen zentrale Elemente des Sozialrechts sowie deren Relevanz für das Gesundheitswesen. Sie sind in der Lage, die Funktion einzelner Bücher des Sozialgesetzbuches darzulegen, rechtliche Grundlagen – etwa im Bereich Sozialdatenschutz – zu erläutern und Besonderheiten von Non-Profit-Organisationen inklusive Tendenzschutz oder Gemeinnützigkeit kompetent einzuordnen. Darüber hinaus erwerben Sie Methodenkompetenzen, die es Ihnen ermöglichen, Prinzipien der sozialen Sicherung auf konkrete Fallbeispiele anzuwenden, steuerrechtliche Abgrenzungen vorzunehmen und Betriebsübergänge nach § 613a BGB anhand definierter Kriterien zu prüfen. Ihre Selbstkompetenz stärken Sie durch einen reflektierten Umgang mit komplexen Sachverhalten, zuverlässige Arbeitsorganisation und eine professionelle Analyse rechtlicher Fragestellungen. Gleichzeitig vertiefen Sie Ihre Sozialkompetenz, indem Sie rechtliche Regelungen verständlich kommunizieren, in Arbeitsprozesse einbringen und Interessen verschiedener Akteursgruppen berücksichtigen. Damit sind Sie bestens vorbereitet, rechtliche Entscheidungen im Gesundheitswesen fundiert zu treffen und normativ geprägte Rahmenbedingungen sicher in Ihre berufliche Praxis zu integrieren.

Inhalte des Moduls

Im Modul Sozial- und Gesundheitspolitik setzen Sie sich umfassend mit den politischen, ökonomischen und institutionellen Grundlagen des Gesundheitswesens auseinander. Sie erhalten einen strukturierten Überblick über zentrale Akteure, Entscheidungsprozesse und Ressourcen sowie deren Bedeutung für die Gestaltung sozial- und gesundheitspolitischer Maßnahmen. Dabei lernen Sie wesentliche Staats- und Gesundheitssystemmodelle – wie Beveridge-, Bismarck- und Markt-Modell – kennen und analysieren deren Funktionslogiken im internationalen Vergleich. Ein Schwerpunkt liegt auf dem politischen Governance-System, das zwischen hierarchischer Steuerung, Wettbewerb und kooperativen Verhandlungsmechanismen ausbalanciert wird. Zusätzlich befassen Sie sich mit aktuellen Problemlagen der deutschen Gesundheitspolitik, etwa dem Spannungsfeld aus Sicherstellung und Wettbewerb oder der Debatte um selektives Kontrahieren. Das Modul bietet darüber hinaus einen systematischen Vergleich europäischer Gesundheits- und Sozialsysteme, einschließlich der politischen Einflussfaktoren und Reformimpulse, die sich aus der europäischen Integration ergeben. So entwickeln Sie ein tiefes Verständnis für nationale und internationale Entwicklungen, die die Gesundheitssysteme prägen und herausfordern.

Vermittelte Kompetenzen

Durch das Modul erwerben Sie umfassende Fachkompetenzen zur Analyse sozial- und gesundheitspolitischer Fragestellungen. Sie können ein meritorisches Gut definieren, Grundformen nationaler Gesundheitssysteme unterscheiden und die Besonderheiten des Bismarck-Modells anhand des deutschen Systems fundiert einordnen. Darüber hinaus lernen Sie, Akteure verschiedenen Ebenen zuzuordnen und die Rolle politischer Institutionen – etwa Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat – kritisch zu bewerten. Methodisch sind Sie in der Lage, Problemlagen der Nachfrage-, Leistungs- und Finanzierungsseite strukturiert zu analysieren und die Hintergründe der Kostenentwicklung im Gesundheitswesen darzustellen. Ihre Selbstkompetenz stärken Sie, indem Sie Aufgaben zuverlässig erfüllen, Verantwortlichkeiten institutioneller Akteure einschätzen und professionell auf Rückfragen reagieren. Zudem entwickeln Sie ein fundiertes Verständnis für zentrale Organisationen wie den Gemeinsamen Bundesausschuss oder das IQWiG. Im Bereich der Sozialkompetenz verbessern Sie Ihre Fähigkeit, komplexe gesundheitspolitische Zusammenhänge zu diskutieren, Kompromisse im Reformprozess nachzuvollziehen und Positionen politischer Akteure differenziert zu kommunizieren. Dadurch sind Sie optimal vorbereitet, gesundheitspolitische Entwicklungen zu bewerten und aktiv in Diskurse einzubringen.

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Berufsperspektiven im Bereich Gesundheitsökonomie

Mit einer Spezialisierung in Gesundheitsökonomie eröffnen sich Ihnen attraktive Perspektiven in einem dynamischen und krisenfesten Arbeitsmarkt. Als Gesundheitsökonom/in analysieren Sie Versorgungsstrukturen, entwickeln innovative Konzepte und unterstützen Entscheidungsträger bei der Gestaltung effizienter Prozesse. In Krankenkassen oder Krankenversicherungen arbeiten Sie beispielsweise als Referent/in im Versorgungsmanagement, wo Sie Verträge entwickeln, Versorgungsprogramme steuern oder Qualitätssicherungsmaßnahmen begleiten. Kliniken und Gesundheitsdienstleister bieten Einsatzmöglichkeiten als Controller/in im Gesundheitswesen oder Projektmanager/in für Versorgungsinnovationen, insbesondere an Schnittstellen zwischen medizinischen, organisatorischen und ökonomischen Anforderungen. Auch Beratungsunternehmen eröffnen spannende Entwicklungsmöglichkeiten, etwa als Consultant im Gesundheitssektor, wo Sie Reformprozesse analysieren und strategische Empfehlungen erarbeiten. Darüber hinaus können Sie im öffentlichen Sektor oder beim Öffentlichen Gesundheitsdienst tätig werden und dort an gesundheitsökonomischen Bewertungen oder regionalen Versorgungsstrategien mitwirken. Die Kombination aus ökonomischer Kompetenz und Branchenwissen macht Sie zu einer gefragten Fachkraft in einem vielseitigen und gesellschaftlich relevanten Arbeitsfeld.