
Neo Laumann jongliert Profisport und BWL-Fernstudium: Wie der junge Volleyballer Rückschläge in Antrieb verwandelt und mit klaren Zielen Richtung Olympia aufschlägt. Sein Erfolgsrezept: Disziplin, Teamgeist und die Lust, immer noch besser zu werden.
Neo Laumann jongliert Profisport und BWL-Fernstudium: Wie der junge Volleyballer Rückschläge in Antrieb verwandelt und mit klaren Zielen Richtung Olympia aufschlägt. Sein Erfolgsrezept: Disziplin, Teamgeist und die Lust, immer noch besser zu werden.
Neo Laumann (Titelbild: Mitte) ist 19 Jahre alt, Profi-Volleyballer bei der SVG Lüneburg, Fernstudent an der SRH Fernhochschule und jemand, der trotz Rückschlägen nicht nur weiterläuft, sondern höher springt. Wir sprechen mit ihm mitten im Trainingslager der B-Nationalmannschaft, die sich in Kienbaum auf die bevorstehenden FISU World University Games vorbereitete.
Kurz vor unserem Gespräch erhielt der 19-Jährige die Nachricht, dass er bei der Veranstaltung, die umgangssprachlich „Olympiade der Studierenden“ genannt wird, nicht dabei sein darf. Die Enttäuschung war groß, als Neo vom Trainer informiert wurde, dass er nicht in den 12-Mann-Kader für die FISU World University Games berufen wird. „Da war natürlich dann auch so ein bisschen Frust oder auch einfach, ja Enttäuschung“, erzählt er offen. Dennoch trainiert er weiter mit der Nationalmannschaft, als möglicher Nachrücker muss er fit sein. Aber statt sich hängen zu lassen, setzt er auf eine motivierte Trotzreaktion: „Jetzt will ich es den Leuten erst recht zeigen.“ Mit etwas Distanz sieht er die Nichtnominierung nicht als Rückschlag, sondern vielmehr als Treibstoff. Und dabei denkt Neo immer ans Team: „Ich versuche dem Team dann bestmöglich zu helfen. Das ist jetzt meine Aufgabe.“
Neben dem Sport studiert Neo Betriebswirtschaftslehre im reinen Online-Studium an der SRH Fernhochschule – The Mobile University. Und das ganz bewusst. „Ich wollte mich an keinen Standort binden, sondern die Möglichkeit haben, theoretisch jedes Jahr weiterziehen zu können.“ Dass das Modell der SRH Fernhochschule zu seinem Alltag passt, steht für ihn außer Frage: „Es ist optimal mit den Voraussetzungen durch den Profisport.“ Zwischen Krafttraining am Vormittag und Taktikeinheiten am Nachmittag nutzt Neo die wenigen freien Stunden für Vorlesungsskripte und Lernvideos – meistens mittags, „weil man abends einfach auch sehr erschöpft ist.“
Dass das nicht immer einfach ist, weiß er selbst: „Natürlich schaffe ich es nicht in der Regelstudienzeit, aber ich bin immer wieder dran.“ Hinter ihm liegt seine erste vollständige Profisaison in der ersten Liga mit der SVG Lüneburg. Und was für eine! Die Mannschaft aus Norddeutschland feierte mit der Vizemeisterschaft die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte. Und Neo war dabei: „Ich konnte im Training viel lernen und durfte erste Erfahrungen in der Liga sammeln. Natürlich möchte man mehr Spielzeit, aber für meine erste Saison war das mit allem drumherum sehr gut“, fasst der Zuspieler zusammen.
Ein typischer Tag in Neos Leben? Früh aufstehen, Krafttraining, Technik in Kleingruppen, Mittagessen – natürlich selbst gekocht. „Man fährt dann nach Hause, in die WG oder Wohnung. Und dann muss man sich halt selbst kümmern.“ Gerade das Kochen kostet Zeit, macht ihm aber auch Spaß. Dennoch, ein bisschen neidisch auf Vereine in anderen Ländern, die ihre Spieler mittags verpflegen, ist er schon. „Ich glaube, das ist ein Baustein, der unterschätzt wird, weil es einfach schon viel Zeit spart, wenn man sich nicht auch noch ums Essen kümmern muss.“
Der Nachmittag bringt erneut Training – zwei bis zweieinhalb Stunden – bevor der Tag endet. Und irgendwo dazwischen: das Studium. „Es gibt Tage mit nur einem Training, da kann man vormittags noch mal was machen, aber sonst ist die Mittagszeit meine Studienzeit.“ Disziplin, Eigenmotivation – Neo bringt alles mit, was man für ein Fernstudium braucht.
Was Neo erzählt, klingt nach hartem Hochleistungssport gepaart mit einem sozialen Miteinander auf höchstem Niveau. „Aus Teamkollegen sind echt Freunde geworden.“ Gemeinsame Kochabende, Grillen, Filme schauen sind für ihn ein wichtiges Gegengewicht zum strukturierten Alltag. „Soziale Momente sind mein Ausgleich.“ Dass das nicht selbstverständlich ist, weiß er aus Erfahrung: „In den Internaten war das Zusammenleben oft einfach der Situation geschuldet, aber hier in Lüneburg, da ist das schon besonders.“
Was kommt als Nächstes? Neo nimmt das Leben sportlich. „Ich finde es eigentlich ganz cool, weil man das ja auch ein bisschen selbst in der Hand hat.“ Langfristig träumt er von Olympia: „2028 wäre ein Ziel, sonst natürlich 2032“. Aber auch davon, einmal in einer großen Volleyballnation wie Italien oder Polen zu spielen. „Oder vielleicht auch in Asien, da entwickelt sich gerade viel.“
Auch was den nächsten Karriereschritt im Verein angeht, bleibt Neo flexibel, aber ehrgeizig: „Ich möchte mehr spielen. Natürlich muss ich mir das auch erarbeiten. Aber jetzt kenne ich das Umfeld, das System, die Trainer. Das hilft.“ Ein Ziel: sich fest in der Bundesliga etablieren und definitiv auch international einen Fuß in die Tür bekommen.
Bei all dem Ehrgeiz und der Disziplin bleibt Neo geerdet – auch beim Thema Social Media. Ja, er hat eine Kooperation mit einem Volleyballshop, „weil der Verschleiß bei Schuhen einfach sehr hoch ist“, aber einen Karriereweg als Influencer? „Vielleicht irgendwann, wer weiß – aktuell gerade aber nicht.“
Auch wenn er sich aktuell auf seinen Sport und das Studium fokussiert, bleibt er offen: „Ich habe mich für BWL entschieden, weil es mir mehr Türen offenlässt.“
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