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Zuversicht in Krisenzeiten – Wie stellen wir uns der negativen Nachrichtenflut entgegen?

Die psychologische Belastung im Alltag scheint bei vielen Menschen zuzunehmen. Wie wir diese reduzieren können und positiv in die Zukunft blicken, verrät Prof. Dr. Christian Helmrich.

Nachrichten von Krisen, Kriegen und Katastrophen scheinen sich zu häufen und führen bei vielen Menschen zu Sorge, Ohnmacht und Unsicherheit. Da stellt sich die Frage, wie wir dennoch mit positiven Gedanken und Gefühlen in die Zukunft blicken.

Prof. Dr. Christian Helmrich ist Psychologischer Psychotherapeut und Professor für Psychologie an der SRH Fernhochschule. Er weiß genau, wie Krisen auf uns wirken und wie wir diesen mit Zuversicht begegnen können. Um Menschen in ihren Problemlagen und beim Umgang mit Krisen gut helfen zu können, bildet die SRH Fernhochschule mit ihrem Masterstudiengang in Angewandter Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Beratung entsprechende Fachkräfte aus.

Zuversicht erlangen

Egal ob die Krise auf individueller Ebene, im familiären System, im Beruf oder gesamtgesellschaftlich stattfindet – wir können ihr auf zwei verschiedene Arten begegnen. Eine Möglichkeit ist, die belastende Situation zu verändern. „Das setzt entsprechend voraus, dass sich die Situation im eigenen Handlungs- und Wirkungsfeld befindet,“ so Prof. Dr. Helmrich. „Die zweite Möglichkeit sind emotionsorientierte Maßnahmen, die sich auf den innerlichen, psychischen Umgang mit der Krise richten.“

Da gesellschaftliche Krisen in der Regel eine Veränderung der belastenden Situation nicht zulassen, hilft es in diesen Fällen, sich stattdessen auf das eigene Umfeld zu konzentrieren.

Im eigenen Umfelde Gutes zu tun und füreinander da zu sein, kann Halt, Zugehörigkeit und die Möglichkeit zur Einflussnahme geben. Dadurch kann sich die empfundene Ohnmacht reduzieren und in Zuversicht umkehren lassen.
Prof. Dr. Christian Helmrich

Fokus auf Positives

Belastende Außenreize zu vermeiden ist eine ebenso wichtige Strategie. Jeder kann für sich selbst überprüfen, in welchem Umfang er Medien und negative Berichterstattung konsumieren möchte. „Den diesbezüglichen Medienkonsum zu reduzieren oder durch positiv erlebten Medienkonsum zu ersetzen, kann zugleich die psychische Belastung verringern“, so der Psychologe.

Außerhalb der Medien stärken wir unser Wohlbefinden, indem wir uns auf eigene Erfolge und erfreuliche Erlebnisse konzentrieren. Uns stehen also vielfältige Strategien zur Verfügung, uns selbst psychisch zu stabilisieren und unsere Widerstandsfähigkeit, im Fachjargon Resilienz genannt, zu erhöhen.

Psychologische Beratung

Auch in psychologischen Beratungsstellen spielen Trost und Zuversicht sowie die Abkehr von negativen Gedanken eine große Rolle, weiß Prof. Dr. Helmrich. Die Aufgabe im Beratungsprozess ist es, eine Fokussierung auf das Negative aufzuheben sowie den Blick auf positive Situationen und Ressourcen zu lenken. Die Klienten und Klientinnen explorieren eigene Verhaltensweisen, um zu erkennen, dass sie selbst nicht nur Teil des Problems, sondern, und das ist hierbei das wichtige, auch Teil der Lösung sind. Diese Erkenntnis führt idealerweise zu Zuversicht, Hoffnung und Motivation für die weitere Beratung und kann Klientinnen und Klienten so auch auf die Handlungsebene bringen, um gewünschte Veränderungen im Außen und wechselwirkend auch im Inneren zu erzielen.

In der Beratungspsychologie spielt dabei laut Prof. Dr. Helmrich unter anderem das Diathese-Stress-Modell eine zentrale Rolle: Wie ein Mensch auf Krisen reagiert hängt demnach einerseits von seiner anlagebedingten und erworbenen Verletzlichkeit und Widerstandsfähigkeit ab, andererseits von den verfügbaren Ressourcen und den vorhandenen Stressoren. An diesen Stellschrauben können Psycholog:innen mit belasteten Menschen arbeiten, um eine Überforderung zu vermeiden und Entlastung zu ermöglichen. 

Psychologische Kompetenzen ausbauen

In psychologischen Studiengängen erwerben Studierende die dafür notwendigen Kompetenzen und lernen passende Interventionsmöglichkeiten kennen. Im weiterbildenden Masterstudiengang „Angewandte Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Beratung (M.Sc.)“ bildet die SRH Fernhochschule ihre Studierenden aus, um unterschiedliche Zielgruppen bestmöglich unterstützen und beraten zu können, damit Menschen wieder zuversichtlich in die Zukunft blicken können.

SRH Fernhochschule | Prof. Dr. Christian Helmrich

Prof. Dr. Christian Helmrich ist Professor für Psychologie sowie Studiengangsleiter für Angewandte Psychologie (M.Sc.) an der SRH Fernhochschule - The Mobile University.