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Ich habe mich schon immer dafür interessiert, warum sich Menschen so verhalten, wie sie sich verhalten

Jeanette Wachenhausen hat sich aufgrund einer Erkrankung im Familienkreis dazu entschlossen, Psychologie zu studieren. Hier erzählt sie uns die Hintergründe ihrer Entscheidung, wie sie das Studium meisterte und worauf sie sich spezialisiert hat.

Jeanette Wachenhausen ist bereits Ü40, als sie sich dafür entscheidet, nochmals zu studieren. Psychologie soll es diesmal sein. Eine emotional belastende Situation aus dem Familienkreis animiert sie dazu, mehr über das menschliche Erleben und Verhalten erfahren zu wollen. Im Gespräch erzählt sie uns mehr dazu, weshalb sie sich für ein Psychologiestudium entschieden hat und wie sie ihr psychologisches Know-how nun nach dem erfolgreichen Abschluss einsetzen möchte.

Weshalb haben Sie sich für den Studiengang Psychologie (B.Sc.) an der SRH Fernhochschule entschieden? Was hat Sie dazu bewogen, nochmal ein Studium aufzunehmen?

Dazu muss ich ein wenig in die Vergangenheit zurück gehen.

Vor etwa 15 Jahren machten sich bei meinem Vater die ersten Anzeichen einer Demenz bemerkbar. Er veränderte sich zusehends in seinen kognitiven Fähigkeiten, in seiner Persönlichkeit und in seinem Verhalten. Es kam bei ihm zu starken Stimmungsschwankungen und depressiven Verstimmungen, die mit Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Verzweiflung und Rückzug einhergingen. Alle uns als Familie bekannten und vertrauten Gegebenheiten seines Denkens, Handelns oder Problemlösens gerieten mehr und mehr in Unordnung. Er verlor zentrale Kompetenzen, die vor allem mit seiner Urteils- und Entscheidungsfähigkeit, Orientierung, Gedächtnis und Sprachvermögen im Zusammenhang standen. Für sein subjektives Wohlbefinden benötigte er von uns fortlaufende Bestätigung, Anerkennung, Wertschätzung und Respekt. Mein Vater entwickelte sich vom liebevollen, fürsorglichen Familienvater zum aggressiven oder depressiven "Fremden". Letztlich verlor er Teile seiner Persönlichkeit und seines Selbst und insgesamt die Kontrolle über sein Leben.

Krankheitseinsicht war bei ihm nicht vorhanden. Nach der endgültigen Diagnose der Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit spätem Beginn hatten wir als Familie Gewissheit, warum mein Vater nicht mehr in der Lage war, ein eigenbestimmtes und selbstständiges Leben zu führen. Da eine Betreuung zu Hause nicht mehr möglich war, erfuhr er die letzten beiden Jahre vor seinem Tod wertschätzende, respektvolle Betreuung und Pflege im Seniorenheim.

Vor diesem Hintergrund und im Zusammenhang mit meinen persönlichen Erfahrungen im Umgang mit einer derart herausfordernden Erkrankung, die das Leben der Betroffenen und auch das der direkten Angehörigen regelrecht auf den Kopf stellt und den daraus resultierenden Erkenntnissen, Belastungen, Gedanken, Fragen, Sorgen und Bedenken wurde mir bewusst, dass ich mir mehr und in die Tiefe gehendes Wissen über die Erkrankung an sich, aber auch über Aspekte zu Wahrnehmung, Verhalten etc. aneignen muss, um meinen Vater mit seiner Erkrankung besser zu verstehen, um ihm wertschätzend und verständnisvoll gegenübertreten zu können, damit er sich gut- und verstanden fühlt, um meine Mutter zu unterstützen und letztlich, um meiner eigenen Verzweiflung und Hilflosigkeit zu begegnen. Dafür erschien mir die Aufnahme eines flexiblen Psychologiestudiums passend, da ich mich bis dahin sowieso schon sehr intensiv mit dem Verlauf der Erkrankung beschäftigt und auseinandergesetzt hatte und ich mich schon immer sehr dafür interessiert habe, warum sich Menschen so verhalten, wie sie sich verhalten und was hinter psychischen Erkrankungen steckt.

Aus diesem Grund habe ich mich später dann auch auf Klinische und Rehabilitationspsychologie spezialisiert.

Aufgrund meines ersten absolvierten Studiums an der TU Dresden waren Voraussetzungen vorhanden, ein weiteres Studium aufzunehmen und ich recherchierte die Angebote verschiedener Hochschulen. Hier gefiel mir der Auftritt der SRH am besten, vor allem in Bezug auf die Auszeichnung als beliebteste Fernhochschule, Mobilität, flexibles Studienmodell, Eigenregie und dass die SRH staatlich anerkannte Hochschule ist. Auch das Angebot, einen Probemonat ablegen zu können, war für mich entscheidend, um herauszufinden, ob ich den Grundanforderungen überhaupt gewachsen bin. In diesem Vorab-Monat stand über den Campus alles online zur Verfügung, was zur Bearbeitung eines Moduls notwendig ist, und es kam zu ersten, sehr hilfreichen Kontakten mit der Studienbetreuung, die für alle organisatorischen Fragen stets ein offenes Ohr hatte und professionelle Hilfestellung gab.

Alle diese Aspekte waren entscheidend für mich, das Psychologiestudium an der SRH aufzunehmen.

Wie haben Sie es geschafft, das Fernstudium mit Ihrem Berufs- und Privatleben zu vereinbaren?

Da kann ich nur sagen: strukturierte und stetige Bearbeitung der Module mit eigenem Zeitplan. Entsprechend ist es wichtig, für sich einzuschätzen, was man in welcher Zeit schaffen kann und herauszufinden, welche Herangehensweise optimal ist. Dafür ist es aber auch innerhalb der Familie notwendig, zu besprechen, was man wann macht, darüber zu sprechen, was man da eigentlich macht und vor allem zu Beginn des Studiums gemeinsam für die Aufnahme des Studiums einsteht, weil Unterstützung und auch Motivation unbedingt erforderlich sind, um dranzubleiben. Und ganz wichtig: Pausen einplanen und sich belohnen für das, was man bereits geschafft hat. 

Das Foto zeigt Jeanette Wachenhausen in einer der ersten wohlverdienten Pausen nach der ersten schriftlichen Prüfung in biologischer Psychologie – eine Auszeit als Belohnung.

Wie setzen Sie Ihre psychologischen Kompetenzen nun im Berufsleben ein?

Interessant ist für mich die weitere psychologisch beratende und betreuende Unterstützung in geschützten Seniorenheimen, die sich auf verschiedene Demenzkrankheiten ab dem mittelgradigen Stadium spezialisiert haben. Dabei geht es vor allem um die Bewohner:innen, die an frontotemporaler Demenz, der Demenz bei Alzheimer-Krankheit, Lewy-Körperchen-Demenz und seniler Demenz leiden und diese Erkrankungen oft mit herausforderndem Verhalten, Depressionen, Angst, Unruhe sowie Agitiertheit einhergehen.

Ziel ist es, diese Erscheinungen zu verstehen, ihnen professionell zu begegnen, sie zu mindern und damit das subjektive Wohlbefinden der Erkrankten mit geeigneten Interventionen zu steigern. Natürlich möchte ich mit meiner Arbeit auch die Pflege- und Betreuungskräfte unterstützen und Angehörigen von Erkrankten helfen, besser mit einer derart belastenden Erkrankung umgehen zu können.
Ein weiteres Feld stellt die klientenzentrierte Beratung für Angehörige von an Demenz erkrankten Menschen dar.

Liebe Jeanette, vielen Dank für Ihre Einblicke in die Motivation für Ihr Studium. Wir wünschen Ihnen für Ihren weiteren Weg alles Gute und viel Erfolg!

Mir gefiel der Auftritt der SRH am besten, vor allem in Bezug auf die Auszeichnung als beliebteste Fernhochschule, Mobilität, flexibles Studienmodell, Eigenregie und dass die SRH staatlich anerkannte Hochschule ist. Auch das Angebot, einen Probemonat ablegen zu können, war für mich entscheidend, um herauszufinden, ob ich den Grundanforderungen überhaupt gewachsen bin.
Jeanette Wachenhausen, Absolventin Psychologie (B.Sc.)