Soziale Arbeit (B.A.)

Der demografische Wandel stellt unsere Gesellschaft vor neue Herausforderungen – und eröffnet zugleich bedeutende Handlungsfelder für die Soziale Arbeit. Die Spezialisierung Soziale Arbeit in der Altenhilfe im Studiengang Soziale Arbeit (B.A.) bereitet Sie gezielt auf die professionelle Begleitung und Unterstützung älterer Menschen vor. Im Fokus stehen dabei nicht nur Fragen der Pflege und Betreuung, sondern auch zentrale Themen wie Selbstbestimmung, Teilhabe, soziale Gerechtigkeit und die Gestaltung altersgerechter Lebenswelten.
Sie setzen sich intensiv mit den Lebenslagen im Alter, mit geriatrischen und gerontopsychiatrischen Fragestellungen sowie mit rechtlichen Rahmenbedingungen und organisatorischen Strukturen auseinander. Die praxisorientierte Ausbildung vermittelt Ihnen sowohl fachliche als auch ethische Kompetenzen, um ältere Menschen in ihrer Vielfalt zu begleiten – sei es im ambulanten, teilstationären oder stationären Bereich.
Ob in der Beratung, der Gemeinwesenarbeit oder in Leitungsfunktionen: Diese Spezialisierung bietet Ihnen eine fundierte Grundlage, um den komplexen Anforderungen im Bereich der Altenhilfe professionell, empathisch und lösungsorientiert zu begegnen – und dabei aktiv zur Weiterentwicklung einer solidarischen, alter(n)sgerechten Gesellschaft beizutragen.
Modulinhalte
In den 3 Modulen der Vertiefung Soziale Arbeit in der Altenhilfe des Fern- oder Online-Abendstudiums Soziale Arbeit (B.A.) vertiefen Sie Ihr entsprechendes Fachwissen und schaffen sich so ein Profil als Experte für die Arbeit mit Senior:innen. Die Spezialisierungsmodule absolvieren Sie im vierten und fünften Semester.
Inhalte des Moduls
Das Modul „Soziale Arbeit mit Menschen im späten Erwachsenenalter: Lebenswelten und Handlungsfelder“ vermittelt fundiertes Wissen über die Lebenslagen älterer Menschen sowie die vielfältigen Anforderungen in der Sozialen Arbeit in der Altenhilfe. Im Fokus stehen soziologische, ökonomische und gesundheitliche Aspekte des Alterns – von demografischem Wandel über Altersarmut bis hin zu Migration, Gewalt oder Behinderung im Alter. Darüber hinaus werden zentrale Handlungsfelder beleuchtet: Beratung, ambulante und stationäre Versorgung, Demenzbetreuung, Hospizarbeit sowie innovative Angebote im Bereich der Seniorenwirtschaft. Sie lernen, wie rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen, insbesondere nach dem Sozialgesetzbuch, Einrichtungen und Angebote strukturieren. Ebenso behandelt das Modul Anforderungen an Führungskräfte, Konzepte zur Personalentwicklung, ehrenamtliches Engagement und Möglichkeiten zur Stärkung von Selbstbestimmung und Autonomie im Alter. Der modulare Aufbau ermöglicht Ihnen eine praxisorientierte und kritische Auseinandersetzung mit den bestehenden Unterstützungsstrukturen und eröffnet Einblicke in konzeptionelles Arbeiten und die Leitung von Einrichtungen.
Vermittelte Kompetenzen
Sie erwerben sowohl theoretische als auch praxisbezogene Kompetenzen zur bedarfsgerechten Unterstützung älterer Menschen. Dazu gehört die Fähigkeit, Lebenswelten zu analysieren, Angebote zu bewerten und auf individuelle Bedarfe einzugehen. Sie lernen, wie Sie professionelle Hilfeprozesse planen und ressourcenorientierte Konzepte umsetzen, die die Autonomie Ihrer Klient:innen stärken. Darüber hinaus entwickeln Sie ein individuelles berufliches Profil, das sich auf fundierte Kenntnisse zu Leitung, Aufsicht und Personalakquise stützt. Die Reflexion gesellschaftlicher Rahmenbedingungen sowie die Fähigkeit, sich kritisch zu sozialer Ungleichheit zu positionieren, stärken Ihre ethische und fachliche Urteilskraft. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Ihrer Kommunikations- und Teamfähigkeit: Sie üben, Netzwerke aufzubauen, Angehörige einzubeziehen und tragfähige Beziehungen zu gestalten. Durch diese Kompetenzen sind Sie in der Lage, verantwortungsvolle Leitungsaufgaben zu übernehmen und aktiv zur Weiterentwicklung der Altenhilfe beizutragen.
Inhalte des Moduls
Das Modul „Soziale Arbeit mit Menschen im späten Erwachsenenalter: Rechtliche Rahmenbedingungen“ vermittelt vertiefte Kenntnisse im Pflege- und Betreuungsrecht als zentralem Bestandteil der Sozialen Arbeit in der Altenhilfe. Im Mittelpunkt steht das Verständnis für die Strukturen und Leistungen der sozialen Pflegeversicherung, einschließlich Definitionen von Pflegebedürftigkeit, Zielsetzungen, Leistungsarten, Finanzierungslogiken sowie Qualitätsstandards. Zusätzlich werden rechtliche Grundlagen wie das Betreuungsrecht, das Heimrecht und das Hospiz- und Palliativgesetz behandelt. Sie erhalten einen systematischen Überblick über Leistungsvoraussetzungen, Rechtsansprüche und die Rollen verschiedener Leistungserbringer. Fallbeispiele und Online-Begleitveranstaltungen ermöglichen es, theoretisches Wissen mit praktischen Fragen zu verknüpfen. Dabei können eigene berufliche Erfahrungen eingebracht und kritisch reflektiert werden. Ziel ist es, ein differenziertes Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen zu entwickeln, um diese in unterschiedlichen Handlungsfeldern anwenden zu können.
Vermittelte Kompetenzen
Sie erwerben umfassende Fachkenntnisse zur rechtlichen Unterstützung pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen. Im Fokus steht die Fähigkeit, juristische Fragestellungen zu analysieren, Leistungsvoraussetzungen zu erkennen und geeignete Hilfen einzuleiten. Sie lernen, rechtliche Entwicklungen zu bewerten, eigenständig Fachliteratur zu erschließen und fundierte Stellungnahmen zu verfassen. Zudem entwickeln Sie ein wissenschaftlich reflektiertes Verständnis für die Bedeutung von Rechtsnormen im sozialarbeiterischen Alltag. In der Kommunikation mit verschiedenen Akteuren können Sie fundierte Argumente vertreten und die Interessen Ihrer Klient:innen wirkungsvoll einbringen. Die Inhalte des Moduls stärken Ihre sozialanwaltschaftliche Haltung und befähigen Sie, ältere Menschen in der Wahrnehmung ihrer Rechte professionell zu begleiten. Darüber hinaus werden Sie für die gesetzliche Betreuung qualifiziert und lernen, komplexe Sachverhalte konstruktiv und multiperspektivisch zu bearbeiten – ein wichtiger Beitrag für ein rechtssicheres und verantwortungsvolles Handeln im Berufsfeld der Sozialen Arbeit mit älteren Menschen.
Inhalte des Moduls
Das Modul „Geriatrie und Gerontopsychiatrie“ vermittelt umfassendes Wissen über die körperlichen, psychischen und sozialen Prozesse des Alterns. Im Zentrum stehen die theoretischen Grundlagen der Gerontologie und Gerontopsychologie – darunter verschiedene Modelle des Alterns sowie Themen wie Resilienz, Lebensqualität und gesundes Altern. Sie setzen sich mit psychischen Veränderungen im Alter, funktionellen Einschränkungen und geriatrischen Pflegemodellen auseinander. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Gerontopsychiatrie als wachsendem Handlungsfeld der Altenhilfe: Behandelt werden Krankheitsbilder wie Demenzen, Depression oder Schizophrenie, die pflegerische Versorgung gerontopsychiatrisch betroffener Menschen sowie die Anwendung geeigneter therapeutischer Verfahren und Kommunikationsstrategien. Dabei werden auch herausforderndes Verhalten, der Einsatz von Psychopharmaka im Alter sowie Aspekte der Selbstpflege und Belastungsbewältigung thematisiert. Fallstudien, Begleitveranstaltungen und reflektierende Elemente ermöglichen eine praxisnahe Auseinandersetzung mit den komplexen Anforderungen im Umgang mit alternden und psychisch erkrankten Menschen.
Vermittelte Kompetenzen
Sie erwerben fundierte Kompetenzen zur professionellen Begleitung und Versorgung älterer Menschen mit geriatrischen und gerontopsychiatrischen Herausforderungen. Dazu zählen Kenntnisse über häufige Krankheitsbilder, Medikamente und deren Auswirkungen im Alter sowie Methoden zur Förderung von Alltagskompetenz und Teilhabe. Sie sind in der Lage, individuelle Pflege- und Kommunikationskonzepte zu entwickeln, diese zielgerichtet einzusetzen und an interdisziplinären Versorgungslösungen mitzuwirken. Reflexionsfähigkeit und die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme stärken Ihre berufliche Haltung im Umgang mit Menschen in besonders vulnerablen Lebensphasen. Sie entwickeln eine sensible, empathische Grundhaltung, können Kommunikationsbarrieren abbauen und sich auch in schwierigen Situationen angemessen positionieren. Darüber hinaus bringen Sie Ihr Fachwissen konstruktiv in Teams ein und übernehmen Verantwortung für ein wertschätzendes, wirksames und nachhaltiges Arbeiten im Feld der Altenhilfe. Das Modul legt damit den Grundstein für eine sichere, respektvolle und fachlich fundierte Begleitung alternder Menschen in komplexen Lebenslagen.
Berufsperspektiven in der Sozialen Arbeit in der Altenhilfe
Mit der Spezialisierung Soziale Arbeit in der Altenhilfe eröffnen sich Ihnen vielfältige und zukunftssichere Berufsperspektiven in einem stark wachsenden Tätigkeitsfeld. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften, die ältere Menschen professionell begleiten, fördern und unterstützen, steigt kontinuierlich – sowohl in der direkten Arbeit mit Senior:innen als auch in leitenden oder koordinierenden Funktionen.
Typische Einsatzbereiche finden sich in Einrichtungen der stationären und teilstationären Altenhilfe, in ambulanten Diensten, in der kommunalen Seniorenarbeit oder in Beratungsstellen. Berufliche Möglichkeiten bieten sich u. a. als Sozialarbeiter:in in Pflegeeinrichtungen, Fachkraft für gerontopsychiatrische Betreuung, Berater:in für ältere Menschen und deren Angehörige, Koordinator:in für ehrenamtliches Engagement oder Leitung sozialer Dienste in der Altenhilfe.
Auch in der Hospizarbeit, der Demenzberatung, in betreuten Wohnformen sowie bei Trägern der freien Wohlfahrtspflege oder Kommunen sind gut ausgebildete Sozialarbeiter:innen gefragt. Mit Ihrem Abschluss verfügen Sie über das notwendige Wissen und die Handlungskompetenz, um altersbezogene Lebenssituationen ganzheitlich zu verstehen und bedarfsgerechte Angebote mitzugestalten.
Spezialisierungen im Fernstudium Soziale Arbeit (B.A.)

Staatlich anerkannte:r Sozialarbeiter:in
Der Beruf der Sozialarbeiter:innen zählt zu den reglementierten akademischen Berufen. Der Berufsschutz wird erst durch eine Staatliche Anerkennung erlangt. Mit Ihrem erfolgreichen wissenschaftlichen Studienabschluss im Fernstudiengang Soziale Arbeit an der SRH Fernhochschule inklusive der integrierten begleiteten praktischen Studienphase sind Sie gemäß §36 (6) Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg berechtigt, die bundesweit anerkannte Berufsbezeichnung „Staatlich anerkannte Sozialarbeiter:in“* zu führen. Damit können Sie bundesweit alle Fach- und Führungsaufgaben von Sozialarbeiter:innen bzw. Sozialpädagog:innen übernehmen.