Soziale Arbeit (B.A.)
Spezialisierung Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in der Sozialen Arbeit
Die fortschreitende Digitalisierung verändert nicht nur Wirtschafts- und Arbeitsprozesse, sondern hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Soziale Arbeit. Neue Technologien eröffnen vielfältige Chancen zur Unterstützung, Vernetzung und Teilhabe – gleichzeitig stellen sie Fachkräfte vor komplexe ethische, rechtliche und fachliche Herausforderungen.
Die Spezialisierung Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in der Sozialen Arbeit im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit (B.A.) bereitet Sie gezielt darauf vor, diesen Wandel aktiv mitzugestalten. Sie setzen sich mit den Grundlagen digitaler Technologien und den Funktionsweisen von Künstlicher Intelligenz (KI) auseinander, erlernen den reflektierten Einsatz von KI-Anwendungen in professionellen Kontexten und analysieren deren Bedeutung für Fallarbeit, Beratung und Hilfeplanung. Dabei stehen Fragen nach Datenschutz, Transparenz und Verantwortung ebenso im Mittelpunkt wie die Entwicklung digital gestützter Innovations- und Teilhabekonzepte.
Ziel ist es, Sie zu befähigen, digitale Werkzeuge verantwortungsvoll in Ihre sozialarbeiterische Praxis zu integrieren, Veränderungsprozesse kompetent zu begleiten und die Chancen der digitalen Transformation für unterschiedliche Zielgruppen nutzbar zu machen – insbesondere für Menschen mit Unterstützungsbedarf im Kontext von Inklusion, Bildung und sozialer Teilhabe.
Modulinhalte
In den 3 Modulen der Vertiefung Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in der Sozialen Arbeit des Fern- oder Online-Abendstudiums Soziale Arbeit (B.A.) vertiefen Sie Ihr entsprechendes Fachwissen und schaffen sich so ein Profil als Expert:in für die digitale Transformation des Sozialwesens. Die Spezialisierungsmodule absolvieren Sie im vierten und fünften Semester.
Inhalte des Moduls
Im Modul Künstliche Intelligenz erhalten Sie einen umfassenden Einblick in zentrale Begriffe, Methoden und Anwendungsbereiche der Künstlichen Intelligenz (KI) im Kontext der Digitalisierung. Sie lernen die Unterschiede zwischen natürlicher und künstlicher Intelligenz kennen, beschäftigen sich mit den Grundlagen des maschinellen Lernens, Deep Learning sowie der Neuronalen Netze, und setzen sich mit Themen wie überwachtem Lernen, Perzeptron, Attention-Mechanismus, Transformer-Modellen und Bilderkennung auseinander. Anhand anschaulicher Beispiele wird verdeutlicht, wie KI-Systeme arbeiten und welche Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen bestehen – etwa im Gesundheitswesen, der Energiebranche, im Einzelhandel, der Industrie 4.0 oder im E-Government. Ergänzend befassen Sie sich mit den Potenzialen, aber auch den Risiken und ethischen Fragestellungen rund um KI. Die Vermittlung erfolgt multimedial über Online-Vorlesungen, Podcasts und Sprechstunden. Ein praxisorientierter Leistungsnachweis in Form einer Fallstudie sichert die vertiefte Auseinandersetzung mit einem selbst gewählten oder vorgeschlagenen KI-Einsatzfeld.
Vermittelte Kompetenzen
Nach Abschluss des Moduls sind Sie in der Lage, grundlegende KI-Konzepte zu verstehen, kritisch zu reflektieren und auf konkrete Anwendungsszenarien zu übertragen. Sie erkennen die Funktionsweise künstlicher Neuronen, beherrschen zentrale Verfahren des Machine Learning und entwickeln ein Gespür für die Bedeutung von Datenqualität und -struktur. Neben der Analyse und Bewertung von KI-Systemen lernen Sie, diese in betriebliche Prozesse zu integrieren und deren Auswirkungen auf Arbeitswelt, Wirtschaft und Gesellschaft abzuschätzen. Dabei entwickeln Sie eine reflektierte Haltung im Umgang mit neuen Technologien und bauen Ihre Fähigkeit zur eigenständigen Projektentwicklung aus. Durch die Bearbeitung wissenschaftlicher Arbeiten stärken Sie zudem Ihre methodische und kommunikative Kompetenz – von der strukturierten Recherche über die Erstellung eines White Papers bis hin zur Diskussion eigener Erkenntnisse mit Expert:innen. Das Modul fördert ein vernetztes und verantwortungsvolles Denken im Umgang mit innovativen Technologien in der Sozialen Arbeit.
Inhalte des Moduls
Im Modul Künstliche Intelligenz in der Sozialen Arbeit erwerben Sie praxisrelevantes Wissen zum Einsatz von KI-Technologien im professionellen sozialen Kontext. Zentrale Themen sind die ethischen, rechtlichen und datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen, die den Umgang mit algorithmischen Systemen in der Sozialarbeit bestimmen. Sie setzen sich mit Herausforderungen wie Bias, Transparenz, Verantwortlichkeit und der Einhaltung der DSGVO auseinander. Ein besonderer Fokus liegt auf der Arbeit mit Prompts, also gezielten Eingabeanweisungen, mit denen KI-Systeme in ihrer Ausgabe beeinflusst werden. Sie lernen, Prompts kontextsensitiv zu gestalten, kritisch zu bewerten und gezielt weiterzuentwickeln – z. B. für Beratung, Hilfeplanung oder Dokumentation. Darüber hinaus analysieren Sie Möglichkeiten, wie KI zur Strukturierung komplexer Fallverläufe, zur Risikoeinschätzung oder zur Entwicklung von Unterstützungsstrategien beitragen kann. Im Modulverlauf reflektieren Sie kritisch die Rolle von KI in Entscheidungsprozessen und entwickeln ein Verständnis für die Chancen und Grenzen algorithmengestützter Verfahren. Die Leistungsüberprüfung erfolgt wahlweise über eine schriftliche Fallstudie oder eine reflektierende Blog-Prüfung.
Vermittelte Kompetenzen
Sie lernen, KI-Verfahren differenziert zu analysieren, zielgerichtet für sozialarbeiterische Anwendungsfelder auszuwählen und fachlich fundiert zu bewerten. Das Modul vermittelt Ihnen die Fähigkeit, technische Grundlagen maschinellen Lernens, datenbasierte Entscheidungslogiken und algorithmische Modelle einzuordnen und diese adressatengerecht zu erklären. Sie erkennen Verzerrungen und Fehlerquellen in KI-Ausgaben, entwickeln Korrekturstrategien und reflektieren professionell über die Deutungsmacht zwischen Fachkraft und Maschine. Dabei stärken Sie Ihre ethische Urteilsfähigkeit im Spannungsfeld von Effizienz, technologischer Innovation und sozialarbeiterischer Verantwortung. Zudem lernen Sie, fachliche Standpunkte kommunikativ zu vertreten, alternative Lösungsansätze in Diskussionen einzubringen und gemeinsam mit anderen konstruktiv an verantwortungsvollen Einsatzszenarien zu arbeiten. Das Modul fördert Ihre Selbstreflexion ebenso wie Ihre Bereitschaft, die Rolle von KI kritisch, aber zukunftsorientiert zu gestalten – eingebettet in fachlich fundierte, ethisch begründete und rechtlich gesicherte Entscheidungen.
Inhalte des Moduls
Das Modul Innovation und Digitalisierung in der Teilhabe vermittelt zentrale Grundlagen zu sozialen Innovationen und deren Bedeutung für die Eingliederungshilfe in einer digitalisierten Gesellschaft. Im Fokus steht die Frage, wie Innovationen im sozialen Bereich entstehen, gefördert und nachhaltig gestaltet werden können – sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf betrieblicher Ebene. Sie lernen verschiedene Modelle des Innovationsmanagements kennen und wenden diese auf konkrete Herausforderungen der Teilhabe an. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Digitalisierung der Lebenswelten von Menschen mit Behinderungen, insbesondere in den Bereichen Wohnen, Bildung, Arbeit und politische Partizipation. Sie reflektieren Chancen, Risiken und strukturelle Ungleichheiten und betrachten die Digitalisierung aus lebensweltlicher wie auch institutioneller Perspektive. Ergänzend beleuchten Sie die digitalen Entwicklungen im Leistungssystem – von der Kommunikation zwischen Trägern über neue Prozesse im Human Resource Management bis hin zu digitalen Geschäftsmodellen. Ihre theoretischen Kenntnisse vertiefen Sie anhand von Fallbeispielen und Praxisbezügen. Die abschließende Prüfungsleistung in Form eines Blogbeitrags fördert die individuelle Auseinandersetzung mit einem selbstgewählten Thema.
Vermittelte Kompetenzen
Im Modul erwerben Sie ein fundiertes Verständnis für die Dynamiken sozialer Innovation und deren Relevanz für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Sie erkennen, wie sich Digitalisierung, strukturelle Veränderungen und betriebliche Anforderungen gegenseitig beeinflussen, und sind in der Lage, daraus Handlungsansätze für die Praxis abzuleiten. Fachlich entwickeln Sie ein differenziertes Wissen über Modelle und Konzepte der sozialen Innovation, lernen digitale Transformationsprozesse zu analysieren und kritisch zu reflektieren. Sie wenden Ihr Wissen praxisorientiert an, entwickeln Digitalisierungskonzepte für soziale Einrichtungen und begleiten Veränderungsprozesse methodisch und kommunikativ. Gleichzeitig schärfen Sie Ihr Verständnis für ethische, professionelle und persönliche Implikationen der Digitalisierung in der Sozialen Arbeit. Im Dialog mit verschiedenen Berufsgruppen lernen Sie, innovationsbezogene Fragestellungen verständlich zu vermitteln und konstruktiv zu diskutieren. Das Modul stärkt Ihre Rolle als aktive Fach- oder Führungskraft, die technologische Entwicklungen als Chance für eine inklusive und zukunftsfähige Soziale Arbeit begreift.
Berufsperspektiven im Bereich Digitalisierung und KI in der Sozialen Arbeit
Mit dieser Spezialisierung qualifizieren Sie sich für zukunftsorientierte Tätigkeiten an der Schnittstelle von Sozialer Arbeit und technologischer Innovation. Sie sind in der Lage, digitale Transformationsprozesse in sozialen Organisationen aktiv mitzugestalten, ethisch fundiert zu begleiten und zielgruppengerecht anzuwenden.
Mögliche Einsatzfelder finden sich u. a. als Digitalisierungsbeauftragte:r in sozialen Einrichtungen, Fachreferent:in für Innovation und Teilhabe, Projektmanager:in für KI-gestützte Beratungssysteme, Sozialarbeiter:in im Bereich E-Sozialarbeit oder Koordinator:in für digitale Inklusionsprojekte. Auch im öffentlichen Dienst, bei Wohlfahrtsverbänden oder in Forschungsprojekten zu sozialen Innovationen ergeben sich vielseitige Karrierechancen.
Durch Ihre Kompetenzen in der Anwendung, Bewertung und Weiterentwicklung digitaler Tools – von Fallmanagementsystemen bis hin zu KI-basierten Entscheidungshilfen – werden Sie zu einer gefragten Fachkraft für Organisationen, die soziale Teilhabe in einer digitalisierten Gesellschaft gestalten wollen. Darüber hinaus eröffnen sich Perspektiven im Aufbau neuer digitaler Angebotsformate, etwa in der Online-Beratung, in niedrigschwelligen App-basierten Hilfen oder in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit IT-Teams und Fachabteilungen.
Spezialisierungen im Fernstudium Soziale Arbeit (B.A.)

Staatlich anerkannte:r Sozialarbeiter:in
Der Beruf der Sozialarbeiter:innen zählt zu den reglementierten akademischen Berufen. Der Berufsschutz wird erst durch eine Staatliche Anerkennung erlangt. Mit Ihrem erfolgreichen wissenschaftlichen Studienabschluss im Fernstudiengang Soziale Arbeit an der SRH Fernhochschule inklusive der integrierten begleiteten praktischen Studienphase sind Sie gemäß §36 (6) Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg berechtigt, die bundesweit anerkannte Berufsbezeichnung „Staatlich anerkannte Sozialarbeiter:in“* zu führen. Damit können Sie bundesweit alle Fach- und Führungsaufgaben von Sozialarbeiter:innen bzw. Sozialpädagog:innen übernehmen.