Soziale Arbeit (B.A.)
Gesundheitliche Beeinträchtigungen und psychosoziale Belastungen stellen viele Menschen vor große Herausforderungen – sei es im Alltag, im Berufsleben oder bei der gesellschaftlichen Teilhabe. Die Spezialisierung Rehabilitation und Prävention in der Sozialen Arbeit bietet Ihnen die Möglichkeit, sich gezielt auf die Unterstützung und Begleitung von Menschen in solchen Lebenslagen vorzubereiten.
Sie erwerben fundiertes Wissen über präventive Ansätze, gesundheitsfördernde Maßnahmen und rehabilitative Strategien, um Betroffene nachhaltig zu stärken und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern. Dabei stehen sowohl psychische als auch körperliche Erkrankungen sowie strukturelle Rahmenbedingungen im Fokus. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Verzahnung sozialarbeiterischer, medizinischer und psychologischer Perspektiven sowie auf der Vermittlung aktueller Konzepte wie Empowerment, Inklusion und beruflicher Rehabilitation.
Die Spezialisierung richtet sich an alle, die soziale Arbeit mit einem gesundheitsbezogenen Fokus verbinden und aktiv dazu beitragen möchten, präventive und rehabilitative Prozesse im Gesundheits- und Sozialsystem mitzugestalten. Durch wissenschaftlich fundierte Inhalte und praxisnahe Vertiefungen entwickeln Sie ein umfassendes Verständnis für die vielfältigen Handlungsfelder an der Schnittstelle von Sozialer Arbeit und Gesundheit.
Modulinhalte
In den 3 Modulen der Vertiefung Rehabilitation und Prävention in der Sozialen Arbeit des Fern- oder Online-Abendstudiums Soziale Arbeit (B.A.) vertiefen Sie Ihr entsprechendes Fachwissen und schaffen sich so ein Profil als Expert:in für die Rehabilitation und Prävention. Die Spezialisierungsmodule absolvieren Sie im vierten und fünften Semester.
Inhalte des Moduls
Das Modul Einführung in die Rehabilitationspsychologie vermittelt grundlegendes Wissen zu zentralen Konzepten und Rahmenbedingungen der Rehabilitation und Teilhabe. Thematisiert werden unter anderem die gesetzlichen Grundlagen wie das SGB IX, die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz. Sie lernen die Struktur des Rehabilitationssystems kennen – von Leistungsträgern über Leistungserbringer bis hin zu Klassifikationen wie ICF und ICD. Ein besonderer Fokus liegt auf psychologischen Aspekten von chronischen Erkrankungen, Behinderungen und Teilhabestörungen. Dabei werden auch psychologische Diagnostik- und Interventionsverfahren praxisnah eingeführt, darunter kognitiv-verhaltenstherapeutische Methoden, klientenzentrierte Gesprächsführung und Entspannungstraining. Weiterhin werden verschiedene Praxisfelder der Rehabilitationspsychologie behandelt – etwa die berufliche, medizinische oder medizinisch-berufliche Rehabilitation über alle Lebensphasen hinweg. Die Inhalte werden über Studienbriefe, Videomaterial und interaktive Begleitveranstaltungen vermittelt.
Vermittelte Kompetenzen
Im Rahmen des Moduls erwerben Sie ein breites Spektrum an Kompetenzen zur Anwendung rehabilitationspsychologischen Wissens in sozialen, gesundheitlichen und bildungsbezogenen Kontexten. Sie sind in der Lage, zentrale Begriffe wie Inklusion, Rehabilitation und Teilhabe differenziert zu erläutern und gesetzliche sowie institutionelle Rahmenbedingungen einzuordnen. Zudem entwickeln Sie die Fähigkeit, psychologische Evaluations- und Interventionsmethoden kritisch zu reflektieren und bedarfsgerecht einzusetzen. Sie lernen, wissenschaftliche Erkenntnisse methodenkritisch zu bewerten, evidenzbasiert zu arbeiten und relevante Zielgrößen wie Behandlungsmotivation oder Krankheitsverarbeitung in die Interventionsplanung einzubeziehen. Auf persönlicher Ebene fördert das Modul Ihr wissenschaftliches Selbstverständnis, Ihre Selbstorganisation sowie die Fähigkeit, theoretisch fundierte Entscheidungen zu treffen. Darüber hinaus stärken Sie Ihre sozialen Kompetenzen, indem Sie lernen, fachlich zu argumentieren, eigene Erkenntnisse verständlich zu vermitteln und kooperativ zu arbeiten.
Inhalte des Moduls
Im Modul Spezielle Anwendungsfelder der Rehabilitationspsychologie beschäftigen Sie sich mit zentralen Fragestellungen rund um die berufliche Teilhabe von Menschen mit psychischer Erkrankung. Es wird deutlich, welche Bedeutung Arbeit für psychisch erkrankte Menschen hat und welche Herausforderungen im Kontext des Arbeitsmarkts und der gesellschaftlichen Inklusion bestehen. Sie lernen moderne, international etablierte Konzepte wie Supported Employment kennen und setzen sich mit deren Übertragbarkeit auf die deutsche Rehabilitationspraxis auseinander. Verschiedene Perspektiven – etwa von Betroffenen, Arbeitgebern und Leistungsträgern – werden systematisch gegenübergestellt. Darüber hinaus befassen Sie sich mit konkreten Integrationsformen, Beratungs- und Planungsprozessen sowie mit aktuellen Forschungsergebnissen zur Wirksamkeit von Maßnahmen wie Jobcoaching, Ergotherapie oder ambulanten Einrichtungen. Die Inhalte werden über Studienmaterialien, Videoinhalte und interaktive Veranstaltungen vermittelt, bei denen Sie sich aktiv einbringen und praktische Anwendungsszenarien entwickeln können.
Vermittelte Kompetenzen
Sie erwerben fundierte Kenntnisse über Schlüsselbegriffe wie Teilhabe, Barrierefreiheit, Empowerment und Selbstbestimmung im Kontext psychischer Erkrankungen. Darüber hinaus lernen Sie, verschiedene Stakeholder-Perspektiven zu analysieren und die Rolle von Leistungserbringern und Diagnostik-Instrumenten bei der beruflichen Integration fundiert einzuordnen. Sie sind in der Lage, rehabilitationsbezogene Forschungsansätze kritisch zu reflektieren, individuelle Lösungswege zu entwickeln und wissenschaftlich begründete Interventionen zu planen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der methodenkritischen Bewertung aktueller Studien sowie der Evaluation von Rehabilitationsmaßnahmen. Persönlich stärken Sie Ihr professionelles Selbstverständnis, indem Sie lernen, Kontextfaktoren sensibel zu berücksichtigen, Entscheidungen theoretisch zu begründen und offen mit komplexen oder unbekannten Situationen umzugehen. Nicht zuletzt entwickeln Sie eine partizipative Haltung und kommunikative Fähigkeiten, um Betroffene wirkungsvoll zu begleiten und zur Stärkung ihrer Selbstwirksamkeit beizutragen.
Inhalte des Moduls
Das Modul Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation bietet eine fundierte Einführung in zentrale Konzepte und Handlungsfelder rund um Gesundheitsförderung, Prävention und medizinische Rehabilitation. Es vermittelt ein vertieftes Verständnis für die wachsende Bedeutung dieser Bereiche im Kontext eines sich wandelnden Gesundheitssystems, geprägt von demografischen Entwicklungen und finanziellen Herausforderungen. Im Fokus stehen sowohl Primär- als auch Sekundärprävention, Ansätze der Salutogenese sowie gesetzliche Rahmenbedingungen wie das Präventionsgesetz. Darüber hinaus setzen Sie sich mit Strukturen, Finanzierung und Umsetzung medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen auseinander, insbesondere im Spannungsfeld zwischen Gesetzlicher Krankenversicherung und Deutscher Rentenversicherung. Neben theoretischen Grundlagen analysieren Sie praxisnahe Umsetzungsmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen – von der gesundheitspolitischen Makroebene bis hin zur konkreten Arbeit mit einzelnen Zielgruppen. Die Inhalte werden anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, Fallbeispielen und gesetzlichen Regelungen greifbar vermittelt.
Vermittelte Kompetenzen
Im Rahmen des Moduls bauen Sie ein solides Fachwissen über Präventionsstrategien, gesundheitsbezogene Fördermaßnahmen und Rehabilitationsangebote auf. Sie lernen, relevante Theorien und Konzepte kritisch zu reflektieren und deren Anwendung im beruflichen Alltag fundiert zu begründen. Dabei stärken Sie Ihre Fähigkeit, Forschungsergebnisse systematisch auszuwerten, Handlungsempfehlungen abzuleiten und geeignete Interventionsstrategien zu planen. Auch die kritische Auseinandersetzung mit strukturellen Rahmenbedingungen und der ethischen Dimension rehabilitativer Maßnahmen ist Teil des Kompetenzprofils. Darüber hinaus fördern Sie Ihre Selbstkompetenz, indem Sie eigene berufliche Handlungsmuster analysieren und weiterentwickeln. Im fachlichen Austausch mit Vertreter:innen aus Krankenkassen, Reha-Trägern und anderen Gesundheitsakteuren bringen Sie strukturiert Ihre Perspektiven ein und kommunizieren sicher auf Augenhöhe. Damit sind Sie in der Lage, interdisziplinär zu kooperieren und komplexe gesundheitsbezogene Themen in unterschiedlichen professionellen Kontexten zu bearbeiten.
Berufsperspektiven im Bereich Rehabilitation und Prävention in der Sozialen Arbeit
Mit dem Schwerpunkt Rehabilitation und Prävention eröffnen sich Ihnen vielfältige berufliche Einsatzfelder an der Schnittstelle von Sozialer Arbeit, Gesundheitswesen und psychosozialer Versorgung. Sie qualifizieren sich für Tätigkeiten in Einrichtungen der medizinischen und beruflichen Rehabilitation, bei Krankenkassen oder Rentenversicherungsträgern, in der präventiven Gesundheitsförderung oder im betrieblichen Gesundheitsmanagement.
Mögliche Berufsaussichten sind beispielsweise Sozialarbeiter:in in einer Rehaklinik, Fallmanager:in in der beruflichen Wiedereingliederung, Fachberater:in für Prävention, Case Manager:in im Gesundheitswesen oder Gesundheitscoach in der Kommune. Auch Träger der Eingliederungshilfe, sozialpsychiatrische Dienste oder Projekte zur Teilhabeförderung bieten passende Einsatzmöglichkeiten. Mit Ihrer Expertise leisten Sie einen aktiven Beitrag zur Stabilisierung von Lebenssituationen, zur Stärkung gesundheitlicher Ressourcen und zur Reduktion von Teilhabebarrieren. Gleichzeitig eröffnen sich berufliche Perspektiven in der sozialpolitischen Konzeptentwicklung oder in gesundheitsbezogenen Bildungs- und Beratungsangeboten.
Die Kombination aus Fachwissen, Methodenkompetenz und systemischem Denken befähigt Sie dazu, Menschen in belastenden Lebenssituationen ganzheitlich zu unterstützen und zukunftsorientierte Versorgungsstrukturen mitzugestalten.
Spezialisierungen im Fernstudium Soziale Arbeit (B.A.)

Staatlich anerkannte:r Sozialarbeiter:in
Der Beruf der Sozialarbeiter:innen zählt zu den reglementierten akademischen Berufen. Der Berufsschutz wird erst durch eine Staatliche Anerkennung erlangt. Mit Ihrem erfolgreichen wissenschaftlichen Studienabschluss im Fernstudiengang Soziale Arbeit an der SRH Fernhochschule inklusive der integrierten begleiteten praktischen Studienphase sind Sie gemäß §36 (6) Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg berechtigt, die bundesweit anerkannte Berufsbezeichnung „Staatlich anerkannte Sozialarbeiter:in“* zu führen. Damit können Sie bundesweit alle Fach- und Führungsaufgaben von Sozialarbeiter:innen bzw. Sozialpädagog:innen übernehmen.