Soziale Arbeit (B.A.)
Die Spezialisierung Tiergestützte Soziale Arbeit im Studiengang Soziale Arbeit (B.A.) verbindet fundiertes sozialpädagogisches Wissen mit einem innovativen Ansatz, der Tiere gezielt in professionelle Interventionsprozesse einbindet. Der Fokus liegt auf dem wirkungsvollen Zusammenspiel von Mensch und Tier im Kontext sozialer Unterstützung und Förderung.
Tiere fungieren dabei nicht nur als Begleiter:innen, sondern als aktiv eingebundene Co-Therapeut:innen, die emotionale Zugänge schaffen, Kommunikationsprozesse erleichtern und soziale Fähigkeiten stärken können. In der Spezialisierung erwerben Sie wissenschaftlich fundierte Kenntnisse über tiergestützte Methoden, ethische Rahmenbedingungen sowie die psychologischen und sozialen Wirkmechanismen, die dieser besonderen Form der Intervention zugrunde liegen.
Darüber hinaus lernen Sie, tiergestützte Angebote bedarfsgerecht zu konzipieren, professionell umzusetzen und zu evaluieren. Ergänzt wird das Fachwissen durch rechtliche Grundlagen, Fragen der Qualitätssicherung und praxisnahe Anwendungsbezüge in verschiedenen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit.
Diese Spezialisierung richtet sich an alle, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und das Potenzial der Mensch-Tier-Beziehung gezielt in sozialen Unterstützungsprozessen nutzen möchten – etwa in der Arbeit mit Kindern, älteren Menschen oder Personen mit Beeinträchtigungen.
Modulinhalte
In den 3 Modulen der Vertiefung Tiergestützte Soziale Arbeit des Fern- oder Online-Abendstudiums Soziale Arbeit (B.A.) vertiefen Sie Ihr entsprechendes Fachwissen und schaffen sich so ein Profil als Expert:in für die tiergestützte Soziale Arbeit. Die Spezialisierungsmodule absolvieren Sie im vierten und fünften Semester.
Inhalte des Moduls
Im Modul Tiergestütztes Coaching – Grundlagen lernen Sie, Coachingprozesse mit Tieren als erlebnis- und handlungsorientierte Beratungsmethode zu verstehen und gezielt einzusetzen. Im Mittelpunkt steht die Triade aus Coachee, Tier und Coach, die gemeinsam Lern- und Veränderungsprozesse gestaltet. Sie befassen sich mit den Definitionen, Merkmalen und Wirkfaktoren tiergestützten Coachings und lernen, wie diese methodisch geplant und durchgeführt werden können. Schwerpunkte liegen auf der Analyse von Prozess- und Wirkmechanismen sowie auf der zielgerichteten Integration von Tieren in Coaching-Settings. Weitere Inhalte sind die Auswahl geeigneter Methoden, die ethische Reflexion des Tierkontakts sowie der professionelle Umgang mit individuellen Bedarfen und Rahmenbedingungen. Neben der fundierten fachlichen Auseinandersetzung mit dem Setting werden auch die Planung, Steuerung und Kontrolle von Coachingprozessen behandelt. Praxisnahe Lernformate wie wissenschaftliche Poster, vertiefende Übungseinheiten und interaktive Begleitveranstaltungen ermöglichen Ihnen eine anwendungsorientierte Auseinandersetzung mit dem Thema.
Vermittelte Kompetenzen
Sie erwerben ein umfassendes Verständnis über die fachlichen Grundlagen, Methoden und Planungsstrategien tiergestützten Coachings. Dazu gehört die Fähigkeit, den idealtypischen Ablauf zu beschreiben, Methoden kritisch zu bewerten und Coachingprozesse unter Berücksichtigung tierethischer, individueller und institutioneller Faktoren zu gestalten. Darüber hinaus lernen Sie, Ihre Arbeit zielgerichtet und klientenzentriert zu steuern, passende Settings auszuwählen und auf Interaktionen situationsangemessen zu reagieren. Ihre methodische und reflexive Kompetenz wird ebenso gestärkt wie Ihre Fähigkeit zur professionellen Selbstwahrnehmung und Weiterentwicklung. Sie entwickeln ein wissenschaftlich fundiertes Selbstverständnis, begegnen neuen Herausforderungen offen und schätzen die Möglichkeiten und Grenzen tiergestützter Interventionen realistisch ein. Kommunikationsstärke, Argumentationsfähigkeit sowie die bewusste Auseinandersetzung mit fachlicher Kritik runden das Kompetenzprofil ab und qualifizieren Sie für einen reflektierten, verantwortungsvollen Einsatz von Tieren im Coaching.
Inhalte des Moduls
Im Modul Tiergestützte Interventionen setzen Sie sich intensiv mit den theoretischen, praktischen und ethischen Grundlagen der tiergestützten Arbeit auseinander. Zentrale Themen sind die Begriffsabgrenzung zwischen tiergestützter Intervention, Therapie und Pädagogik, die historische Entwicklung sowie die Wirkfaktoren der Mensch-Tier-Beziehung. Sie lernen unterschiedliche Tierarten – etwa Hunde, Pferde oder Esel – und deren spezifische Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Settings kennen. Weitere Schwerpunkte liegen auf der Konzeption, Organisation und Evaluation von Interventionsprozessen, der Berücksichtigung von Tierethik und Tierschutz sowie den gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen. Neben methodischen Zugängen werden auch Aspekte der Qualitätssicherung und des professionellen Selbstverständnisses beleuchtet. Die Auseinandersetzung mit praktischen Fallbeispielen sowie interaktive Formate wie Präsentationen, Diskussionen oder Brainstormings dienen dazu, das erlernte Wissen praxisnah zu verankern. Ziel ist es, tiergestützte Maßnahmen fundiert einzuordnen und an den Bedarf unterschiedlicher Zielgruppen anzupassen.
Vermittelte Kompetenzen
Sie entwickeln die Fähigkeit, tiergestützte Interventionen fachlich zu analysieren, zielgerichtet zu planen und methodisch umzusetzen. Dazu gehören die Bewertung verschiedener Konzepte, die Einordnung relevanter Wirkmechanismen und der Aufbau einer professionellen Haltung im Umgang mit Mensch und Tier. Ein Schwerpunkt liegt auf der Anwendung fundierter Methoden in Einzel- und Gruppensettings sowie der Zusammenarbeit mit vielfältigen Zielgruppen. Sie lernen, sich im System sozialer Dienstleistungen sicher zu bewegen, Netzwerke und Dachverbände einzuordnen und Kooperationen mit Fachkräften bedarfsorientiert zu gestalten. Ebenso erweitern Sie Ihre reflexive Selbstkompetenz, um Herausforderungen und Konflikte ethisch fundiert zu bewältigen. Eine empathische Grundhaltung, kommunikationsstarke Argumentationsfähigkeit und der verantwortungsvolle Umgang mit Klient:innen sowie deren Umfeld stehen dabei im Vordergrund. Mit diesen Fähigkeiten sind Sie in der Lage, tiergestützte Interventionen nicht nur fachlich kompetent durchzuführen, sondern auch gesellschaftlich einzuordnen und weiterzuentwickeln.
Inhalte des Moduls
Das Modul Allgemeine Psychologie I bietet Ihnen eine fundierte Einführung in die psychologischen Grundlagen menschlichen Erlebens und Verhaltens. Im Fokus stehen zentrale psychische Grundfunktionen wie Lernen, Gedächtnis, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit. Sie befassen sich mit klassischen Theorien und Paradigmen der Psychologie, etwa der Konditionierungstheorie, sowie mit kognitiven und biologischen Ansätzen. Dabei werden sowohl die physiologischen Grundlagen als auch die kognitiven Prozesse detailliert behandelt – etwa der Aufbau von Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis, visuelle und auditive Wahrnehmung sowie verschiedene Formen der Aufmerksamkeit. Ergänzend erhalten Sie Einblicke in die geschichtliche Entwicklung psychologischer Modelle und lernen deren Bedeutung für praxisbezogene Kontexte kennen. Die Inhalte werden über Selbststudienmaterial, Online-Vorlesungen und interaktive Begleitangebote praxisnah aufbereitet und mit einem wissenschaftlichen Poster oder einer Hausarbeit vertieft.
Vermittelte Kompetenzen
Sie entwickeln ein wissenschaftlich fundiertes Verständnis für grundlegende Theorien und Konzepte der Allgemeinen Psychologie, insbesondere im Hinblick auf die Prozesse des Lernens, Erinnerns und Wahrnehmens. Dieses Wissen versetzt Sie in die Lage, psychologische Erklärungsansätze auf unterschiedliche Anwendungssituationen zu übertragen und empirisch fundierte Bezüge zwischen Theorie und Praxis herzustellen. Darüber hinaus erwerben Sie die Fähigkeit, relevante Forschungsergebnisse zu analysieren, kritisch zu bewerten und in den beruflichen Kontext einzuordnen. Eine besondere Rolle spielt dabei die Reflexion des eigenen beruflichen Handelns vor dem Hintergrund psychologischer Mechanismen. Auch Ihre kommunikative Kompetenz wird geschult – etwa durch die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven und deren Vermittlung in verständlicher Form. Damit erweitern Sie Ihre analytische, methodische und reflexive Kompetenz im Hinblick auf das Verstehen menschlichen Verhaltens, auch im Kontext der tiergestützten Sozialen Arbeit.
Berufsperspektiven im Bereich Tiergestützte Soziale Arbeit
Mit der Spezialisierung Tiergestützte Soziale Arbeit eröffnen sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten in pädagogischen, therapeutischen und sozialen Handlungsfeldern, in denen Mensch-Tier-Interaktionen gezielt zur Förderung individueller Entwicklungsprozesse eingesetzt werden.
Als Fachkraft für tiergestützte Interventionen arbeiten Sie beispielsweise in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenhilfe oder in der Altenpflege. Mögliche Berufsfelder sind unter anderem die Tätigkeit als Sozialarbeiter:in mit tiergestütztem Schwerpunkt, pädagogische:r Mitarbeiter:in in heilpädagogischen Einrichtungen, Fachkraft für tiergestützte Frühförderung, Coach mit tiergestützten Methoden oder Mitarbeiter:in in tiergestützten Reha- oder Therapiezentren.
Auch im Bereich der schulischen und außerschulischen Bildung, etwa im Rahmen von tiergestützten Lernförderangeboten, finden sich passende Arbeitsfelder. Die Kombination aus sozialarbeiterischer Fachkompetenz und fundierter Ausbildung im Bereich tiergestützter Methoden qualifiziert Sie für eine verantwortungsvolle Tätigkeit, bei der sowohl das Wohl der Klient:innen als auch das der eingesetzten Tiere im Fokus steht. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen und eigene Angebote im Bereich der tiergestützten Sozialarbeit zu entwickeln.
Spezialisierungen im Fernstudium Soziale Arbeit (B.A.)

Staatlich anerkannte:r Sozialarbeiter:in
Der Beruf der Sozialarbeiter:innen zählt zu den reglementierten akademischen Berufen. Der Berufsschutz wird erst durch eine Staatliche Anerkennung erlangt. Mit Ihrem erfolgreichen wissenschaftlichen Studienabschluss im Fernstudiengang Soziale Arbeit an der SRH Fernhochschule inklusive der integrierten begleiteten praktischen Studienphase sind Sie gemäß §36 (6) Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg berechtigt, die bundesweit anerkannte Berufsbezeichnung „Staatlich anerkannte Sozialarbeiter:in“* zu führen. Damit können Sie bundesweit alle Fach- und Führungsaufgaben von Sozialarbeiter:innen bzw. Sozialpädagog:innen übernehmen.